Im Zuge des Relaunch unserer eigenen Website, haben wir zu diesem Thema einen Leitfaden für unsere Kunden gemacht. Von der Vorbereitung über die Analyse, Konzept bis zum Ablauf haben wir reichlich Infos und Tipps für einen gelungen Relaunch gesammelt.
Manche betrachten eine Website wie ein Haus. Und wie jedes Haus neigt sie selbst bei regelmäßiger Wartung dazu, immer voller zu werden und älter auszusehen. Irgendwann steht dann eine größere Renovierung an – ein Website-Relaunch. Aus aktueller Sicht ist der für Ihre Website spätestens dann fällig, wenn sie auf Smartphones nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden kann. Und wenn noch animierte GIFs beinhaltet sowieso.
Der Begriff „Website-Relaunch“ bezieht sich in der Regel auf technische und strukturelle Änderungen, ein „Redesign“ bezieht sich eher auf optische Aspekte. Wir wollen hier in unserem Leitfaden beide Themen behandeln.
Ein Relaunch beinhaltet immer auch Risiken! So kann die SEO beeinträchtigt werden (Google reagiert teilweise recht verschnupft auf Änderungen in der Seitenstruktur) oder auch die Designkonsitenz leiden. Daher sollte ein Relaunch immer mit einem klaren Ziel und einem ausgereiften Plan angegangen werden.
Gründe für einen Website-Relaunch
In Ihrem Haus ignorieren Sie vielleicht das gelegentliche Knarren und den tropfenden Wasserhahn. Aber Sie wissen, dass es Zeit für eine Veränderung ist, wenn ein Dachziegel Ihren Kopf um einen Zentimeter verfehlt. Auf einer Website sind solche Signale oft subtiler.
Es gibt drei Indikatoren, um den Zustand Ihrer Website zu beurteilen: Die Leistungsdaten, das Kundenfeedback und Ihr eigenes Bauchgefühl.
Zu den Leistungsdaten gehören typischerweise Conversion, Käufe, Besuche oder Absprungraten, aber auch technische Spezifikationen wie die Seitengeschwindigkeit und die Entwicklung des Google Rankings. SEO-Analyse Tools wie Ahrefs oder SEMrush sind hier sehr hilfreich.
Die Meinung Ihrer Kunden ist eigentlich der wichtigste Hinweis. Ihr Feedback mag subjektiv sein, ist aber normalerweise ehrlich und spezifisch. Besonder zu beachten ist, dass nur wenige Kunden ihre Zeit opfern werden, um Ihnen ihre Meinung zu sagen. Die meisten Besucher, die Probleme mit Ihrer Website haben, werden sich diese Mühe nicht machen. Sie werden eher damit beschäftigt sein, nach einer Alternative zu suchen.
Trauen Sie Ihrem eigenen Bauchgefühl! Bei diesem Punkt kann man keine harten Fakten zugrunde legen. Vieles dreht sich um Ästhetik, die subjektiv ist und sich ständig verändert. Aber Sie vergleichen Ihre Website unbewusst ständig mit anderen Websites und wenn diese Vergleiche zunehmend negativ für Sie ausgehen, sollten Sie handeln.
Das Design
Redesigns sind mehr als nur Ästhetik. Sie zielen darauf ab, die Benutzererfahrung und damit Schlüsselkennzahlen wie die Conversion-Rate zu verbessern.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten – entweder man hat ihn oder man hat ihn nicht. Webdesign ist zwar irgendwie auch Geschmacksfrage, aber halt auch noch viel mehr:
Webdesign sorgt für Identität und die Benutzbarkeit einer Website.
Daher sollten Sie dem Webdesigner zwar eine Grundrichtung vorgeben, in Detailfragen aber seiner Expertise vertrauen. Denn nicht immer ist “schön” auch zielführed und Webdesigner haben gelernt, den Unterschied zu erkennen.
Die Kunst beim Redesign ist die sensible Transformation von überholtem aber vertrautem Erscheinungsbild zu einem neuen aber doch immer noch vertrautem Design. Das betrifft in der Regel Schriftarten (z.B. weg von Arial, hin zu Open Sans), Farben oder auch Icons und Infografiken.
Wie jeder Designbereich ist auch Webdesign ständig in Bewegung. Sie müssen kein First Mover sein und jedem Trend blind hinterherlaufen. Sie sollten jedoch versuchen, Elemente zu vermeiden, die ihren Lebenszyklus eindeutig überschritten haben. Einige von ihnen könnten noch weit verbreitet sein, wie z.B.
- Bildkarussells und hektisch wechselnste Slider
- Websichere Schriftarten wie Arial und Times New Roman
- Vollständiger Fokus auf Over-the-Fold-Inhalte
- Zu dicht gepackte Inhalte
Die Struktur
Auf vielen länger bestehenden Websites hat sich ein Wildwuchs eingestellt. Neue Seiten wurden der Einfachheit halber in irgendein Untermenü hingepresst und auf die URL-Struktur hat sowieso keiner mehr aufgepasst. Bei einem Relaunch bietet sich die Möglichkeit, die alten Fehler endlich zu beseitigen.
Aber Vorsicht! Bei diesem Schritt darf der SEO-Aspekt nicht übersehen werden! Ändert sich die komplette Seitenstruktur droht ein Sichtbarkeitsverlust in den Suchmaschinen und langwierig erarbeitete Rankings können auf einen Schlag verloren gehen!
Wo immer es geht, sollten die URLs der Seiten beibehalten werden. Wo das nicht möglich ist, muss die alte Adresse auf eine Neue explizit weitergeleitet werden (301). Niemals darf die alte Adresse verweisen oder lapidar auf die neue Startseite verweisen.
Nur wenn der alte Inhalt ersatzlos gestrichen werden soll, darf gelöscht werden. Auch wenn das Löschen von Seiten negativ klingen mag, ist es tatsächlich eine produktive Übung. Wie im Gartenbau wird durch das Zurückschneiden abgestorbener Äste Raum und Energie für neue Triebe freigesetzt.
Die Technik
Der wohl häufigste Grund für einen Website-Relaunch ist die veraltete Technik. Mit dem Aufkommen von Smartphones um 2010, hat sich der Fokus von Entwicklern vollständig geändert und spätestens seit Googles “mobile first” Initiative, kommt man an “responsive design” sowieso nicht mehr vorbei.
Oft entwickelt sich auch ein einfaches PHP-Update beim Webhoster zu einer Katastrophe für Website-Betreiber (wie beim Abschalten von php5 für Joomla2.5 Websites). Auch dann ist eine Neuentwicklung unumgänglich.
Vernünftigerweise setzt man bei einer neuen Website auf eine Technik, die sowohl bewährt als auch zukunftsträchtig ist. Wir empfehlen dringend das CMS WordPress zugrunde zu legen. Gründe, WordPress zu verwenden, gibt es viele. Einer der wichtigsten ist die schiere Marktmacht des CMS und die damit einhergehende sichere Aufstellung für die Zukunft.