Das Ende von PHP 5.6 naht in großen Schritten Anfang nächsten Jahres. Zuletzt hat unser Provider das Ende angekündigt: “Die Abschaltung der Versionen PHP 5.5 – 7.0 erfolgt am 15.01.2019”.
Fast immer geben sich die Webhoster Mühe, ihre Kunden rechtzeitig zu informieren. Aber wer liest als Kunde schon den Newsletter? Sehr häufig kann man als Kunde nicht einschätzen, was eine Umstellung der PHP Version bedeutet. Erst wenn die eigene Webseite leer bleibt, wird klar, was die Ankündigungsmails der Hoster bedeutet haben. So z.B. das beliebte CMS Joomla 2.5 und vorhergehende Versionen: Es kann mit dem aktuellen PHP 7 nichts mehr anfangen und so funktionieren die darauf besierenden Webseiten von einem Tag auf den anderen nicht mehr. Für viele Webseitenbetreiber eine Katastrophe!
Meist erkennt man das Problem erst, wenn es schon zu spät ist. Nämlich dann, wenn beim Aufruf der eigenen Webseite nur noch eine Fehlermeldung wie diese ausgegeben wird:
Database connection error (1): The MySQL adapter ‘mysql’ is not available. Warning: session_write_close(): Cannot call session save handler in a recursive manner in …/libraries/joomla/session/session.php on line 676 Warning: session_write_close(): Failed to write session data using user defined save handler. (session.save_path: /tmp) in …/libraries/joomla/session/session.php on line 676
Was also nun?
Für eine schnelle, mittelfristige Lösung haben wir einen eigenen Server mit PHP 5 aufgebaut. Dort installieren wir die gefährdeten Kundenwebseiten und verweisen mit einer DNS-Weiterleitung darauf. Dadurch ist etwas Zeit gewonnen und die Kunden haben erstmal keinen weiteren Aufwand. Das ist allerdings keine Dauerlösung. Spätestens in 2-3 Jahren werden wir wegen der PHP 5 Sicherheitslücken auch diesen Server vom Netz nehmen müssen. Bis dahin ist jedoch genug Zeit, die veralteten Kundenwebseiten auf eine aktuelle technische Basis zu stellen – entweder durch eine Migration auf Joomla 3.x oder aber durch eine Neuentwicklung in WordPress, was in den allermeisten Fällen die günstigere Variante sein dürfte.
Nachwort:
Das eigentliche Problem bei der oben beschriebenen Misere ist nicht die Abschaltung veralteter PHP-Versionen, sondern die unglückliche Upgrade-Politik von Joomla. Es wurden seit 2008 alle paar Jahre harte Versionswechsel durchgeführt (1.0/1.5/2.5/3.x). Ein Upgrade auf die nächst höhere Version war – wenn überhaupt – nur mit Fremdsoftware und tagelangen Nacharbeiten möglich (fehlerhafte Verlinkungen bereinigen, Daten konvertieren, nicht kompatible Erweiterungen tauschen, Templateanpassung, …).
Es ist eine unangenehme Erfahrung, wenn man einem Kunden sagen muss, dass es für die Webseite, die man vor zwei oder drei Jahren für ihn gemacht hat, keine Sicherheitsupdates und auch keine neuen Komponenten von Drittanbietern mehr gibt. Oder – wie jetzt eben geschehen – die Seite komplett vom Netz muss weil sie mit aktueller Infrastruktur nicht mehr kompatibel ist.
Über zehn Jahre haben wir mit Joomla gearbeitet und teils sehr komplexe Projekte damit erstellt. Vor einigen Jahren haben wir bereits auf WordPress umgesattelt und sind mehr als glücklich damit. Hier einige weitere Gründe, warum wir auf WordPress setzen.